Streit um Dauerbaustelle soll beendet werden
Er sollte schon längst fertig sein, schick, modern, funktional und mit einer ansehnlichen Oberfläche. Doch der lange vorbereitete Aus- und Umbau des Hagenower Lindenplatzes ist längst eine peinliche Angelegenheit geworden. Hintergrund der nun schon seit Monaten andauernden Baupause ist der ewige Streit um Pflastersteine, aber auch um die Kosten des Ausbaus. Die Stadtvertretung hat sich nun in dieser Woche ausgiebig mit dem Thema beschäftigt, allerdings im nicht öffentlichen Teil. „Im Ergebnis werden wir zunächst noch einmal intensive Gespräche mit den beteiligten Seiten wegen der Vergabe der Arbeiten führen und am 19. Juni auch die Fraktionsvorsitzenden der Stadtvertretung vor Ort einladen, um das Problem endlich zu lösen“, erklärte Bürgermeister Thomas Möller am Freitag auf Nachfrage. Möller trat damit auch die Flucht nach vorn an, denn im Vorfeld hatte die CDU-Fraktion bereits öffentlich Druck gemacht. „Es ist Zeit zum Handeln, diese unerträgliche Situation für die Bürger unserer Stadt sowie vor allem für die Gewerbetreibenden muss schnellstens beendet werden“, hieß es beispielsweise auf Instagram. Dass ausgerechnet dieses Thema Lindenplatz im nicht öffentlichen Teil der Sitzung landete, hat etwas mit dem Vergabeverfahren und dem Datenschutz zu tun. Dabei ist es ein offenes Geheimnis, dass es vor allem wieder einmal um die Pflastersteine geht, die künftig die Oberfläche des Platzes zieren sollen. Setzen oder Verlegen ist dabei die große Frage, wie Heiko Wolff, Chef des betroffenen Unternehmens Westa Straßen- und Tiefbau GmbH, erklärt. Die gelieferten Steine ließen sich nämlich nicht einfach so schnell verlegen, sondern müssten in aufwändiger Arbeit gesetzt werden. Deswegen gäbe es auch eine Nachforderung. Es seien eben verschiedene Steine in verschiedenen Formaten geliefert worden, die sich nicht so einfach verarbeiten ließen. Die zuständigen Planer sehen das offenbar anders, pochen auf die Ausschreibungen. Dazu kommen noch weitere Nachtragsforderungen, die die allgemeinen Kostensteigerungen betreffen. Im Ergebnis gab es bisher keine Einigung. Seit Wochen ruhen die Arbeiten. Geschäftsführer Heiko Wolff erklärt, dass man immer gesprächsbereit sei und loslegen könnte. „Auch wir wollen, dass hier ein ordentliches Ergebnis dabei herauskommt.“ Der Teufel steckt im Detail und daher will die Stadt vor allem das Problem lösen und hält sich mit Schuldzuweisungen zurück. Sicher ist, dass das Altstadtfest in zwei Wochen wieder ohne den Lindenplatz auskommen muss. Derzeit wären die Beteiligten froh, wenn der Platz Ende des Jahres endlich fertig wäre.
(Quelle: Schweriner Volkszeitung - Hagenower Kreisblatt vom 10.06.2023)