10 wissenswerte Dinge über Hagenow
1. Hagenow – vom Wasser durchflossen
Wegkreuzungen oder Flüsse waren schon immer beliebte Orte, um sich niederzulassen. Wassertechnisch gesehen ist Hagenow an der fischreichen Sude und der Schmaar folglich bestens gelegen. Kein Wunder also, dass die erste Siedlung auf diesem schönen Fleckchen Erde bereits 1194 erstmals urkundlich erwähnt wird. Seitdem ist viel Wasser der Schmaar in die ehemaligen Tongruben der umliegenden Ziegeleien geflossen, die heute die einzigartige Natur rund um Hagenow prägen. Auch in der Stadt ist die besondere Beziehung der Hagenower zum kühlen Nass weithin sichtbar: der 30 Meter hohe, runde Klinkerbau des alten Wasserturms gilt heute als technisches Denkmal und Wahrzeichen der Stadt.
2. Hagenow – nie Bischofssitz, aber ein Bischof im Wappen
Obwohl Hagenow selbst nie ein Bischofssitz gewesen ist, zeigt das Stadtwappen als einziges in ganz Mecklenburg-Vorpommern eine Heiligendarstellung. Die Hagenower Kirchengemeinde erwählte nämlich als Schutzpatron den heiligen St. Dionysius, erster Bischof von Paris und einer der 14 Nothelfer, welche im Mittelalter vom einfachen Volk verehrt wurden. Schon 1420 erschien seine Darstellung erstmalig auf einer Urkunde im Hagenower Siegel. Als Großherzog Friedrich Franz II 1858 das offizielle Stadtwappen für Hagenow festlegte, fiel seine Wahl auf den heiligen St. Dionysius. Am unteren Rand des bischöflichen Brustbilds ist übrigens ein Staketenzaun abgebildet, ein Hinweis darauf, dass Hagenow niemals eine Stadtmauer besaß und stattdessen von einer Hecke umgeben war. Daher hat die Stadt auch ihren Namen: „Haghenowe“ oder „Hagenowe ist mittelhochdeutschen Ursprungs und kann als eine Art Heckenzaun übersetzt werden.
3. Hagenow – Stadt der Geselligkeit
Wer in Hagenow auf dem Rathausplatz steht, dem fällt sofort der „Fiek´n Brunnen“ auf. Die lebensgroßen Bronzefiguren Fru Püttelkow und Fiek’n (plattdeutsch für Sophie) werden von einem Schusterjungen beim Tratschen am Brunnen belauscht. Bis 1809 war an dieser Stelle der zentrale Brunnen und Lebensmittelpunkt der Stadt zu finden – schon damals kamen die Menschen in Hagenow in geselligen Runden zusammen. Diesen Geist kann man insbesondere auf den zahlreichen Veranstaltungen in der Stadt spüren: ob Altstadt- und Schützenfest, Jagdhornbläsertreffen, Hof- und Heidefest oder der Weihnachtsmarkt – Hagenow bringt Menschen zusammen. Komm‘ doch einfach mal vorbei und überzeug‘ Dich selbst!
4. Hagenow – aus Tradition wird Leidenschaft für Kultur
Geselligkeit kennt in Hagenow keine religiösen Schranken. Das Ensemble um die alte Synagoge zählt zu den wichtigsten Sehenswürdigkeiten der Stadt und bietet heute einen stilvollen Rahmen für vielfältige Veranstaltungen. Im alten Schulgebäude befindet sich eine Dauerausstellung zum jüdischen Alltagsleben in Hagenow; die Synagoge selbst ist wegen ihrer hervorragenden Akustik unter anderem Spielort der Festspiele Mecklenburg-Vorpommern. Ein weiterer kultureller Magnet ist die Hagenower Stadtkirche, in der vielbeachtete Orgelkonzerte stattfinden.
5. Hagenower Bekow – Natur pur
Be-Was? Na Bekow!
Das Landschaftsschutzgebiet hat für jeden Besucher etwas zu bieten: im Freibad schwimmen oder einfach Spazierengehen und die Seele baumeln lassen oder seltene Tier- und Pflanzenarten entdecken. Alle Wissbegierigen können auf einem spannenden Wanderweg mehr über das Naherholungsgebiet erfahren (per QR-Code oder Download eines Audioguides, https://bekow.hagenow.de)
Wo heute geplanscht wird, wurde früher übrigens hart gearbeitet. Denn das Freibad entstand aus einer stillgelegten Tongrube. Und durch den Kontakt mit Ton ist das Wasser auch noch gut für die Haut.
6. Hagenow – Bildungsstandort mit Weitwinkelobjektiv
In der Stadt Hagenow wird Kinder- und Jugendbildung groß geschrieben.
Alle Einrichtungen verfolgen moderne Bildungskonzepte. Die Realschule mit Grundschulteil ist seit zehn Jahren eine sogenannte Europaschule; ein europäischer Blickwinkel findet sich demnach in allen Unterrichtsfächern wieder. Die erfolgreiche Teilnahme an europäischen und anderen Bundes- und Landeswettbewerben zeichnet neben der Europaschule auch die Regionale Schule „Prof. Dr. Friedrich Heinke" und das „Robert- Stock- Gymnasium“ aus. Hier kommen die Kleinen groß raus!
7. Hagenow – Stadt der Schuster
In Hagenow war eine der ältesten Zünfte besonders ausgeprägt, daher gab es schon 1706 eine eigene Schuhmacher-Zunft. Im Jahre 1859 sollen bis zu 165 Meister ansässig gewesen sein. Kein Wunder also, dass Hagenow auch „Stadt der Schuster“ genannt wurde. Der Legende nach soll sich sogar Altkanzler Otto von Bismarck von einem Hagenower Schuster wasserfeste Jagdstiefel anfertigen lassen haben. Heute bildet das Handwerk in Hagenow jährlich etwa sechzig Lehrlinge aus. An Schusterjungen jedoch erinnern nur noch der „Fiek`n Brunnen“ und einige gute Schuhgeschäfte in der Stadt.
8. Hagenow – Eingangstor in die Griese Gegend
Wo mag wohl Europas größte Wanderdüne sein? Richtig in der Griesen Gegend!
Ob der sandige Boden mit seiner grauen Farbe (= griese) oder die ungefärbte, graue Leinenkleidung der Tagelöhner den Namen dieser ganz besonderen Region prägten, ist bis heute nicht zweifelsfrei geklärt.
Klar ist aber auf jeden Fall, dass der karge Boden der Landwirtschaft kaum Erträge liefert. Die vorübergehende Nutzung als militärischer Übungsplatz führte zu blühenden Heidelandschaften, die teilweise unter Naturschutz stehen. Ein weithin sichtbares Highlight dieser reizvollen Gegend ist Europas größte Wanderdüne, die auf jeden Fall einen Besuch wert ist. Wer wissen will, wie es sich vor langer Zeit in der Griesen Gegend lebte, der ist im Hagenower Museum für Alltagskultur richtig.
9. Hagenow – der Landadel stammt von der Kartoffel ab
… so besagt es eine Redewendung, die die Bodenständigkeit der durchaus wohlhabenden „Ackerbürger“ zum Ausdruck bringt. Aus diesen Bürgern mit der eigenen Scholle hinter dem Haus sind heute moderne Unternehmen der Ernährungswirtschaft geworden, die seit der Wiedervereinigung mehr als eine Viertelmilliarde Euro in Hagenow investiert haben. Auch das ehemalige Kartoffelveredlungswerk wurde umfassend modernisiert und bietet im Fabrikverkauf die Möglichkeit, Produkte „Made in Hagenow“ zu kosten und mit nach Hause zu nehmen.
10. Hagenow – gut gerüstet und beschützt
Wer sich an einem Donnerstag in der Hagenower Innenstadt aufhält, wird sich vielleicht über Marschmusik und ein zackiges „Stillgestanden!“ wundern. Dann hat man die Möglichkeit, am öffentlichen Gelöbnis der Kameradinnen und Kameraden des 401. Panzergrenadierbataillons teilzunehmen. Hagenow ist seit über 80 Jahren Garnisonsstadt, daher gehören die Uniformen der Bundeswehr zum alltäglichen Stadtbild. Beim größten Arbeitgeber Hagenows finden darüber hinaus auch viele zivile Personen eine attraktive Anstellung.