Ausstellungen

Ansichtssachen – Fotoausstellung macht Ehrenamt sichtbar

Die oft unsichtbaren Arbeiten ehrenamtlicher Helferinnen und Helfer in Museen ins Zentrum der Aufmerksamkeit rücken: Das ist das erklärte Ziel der Sonderausstellung „Ansichtssachen“, die am Sonntag, den 9. Juli 2023 um 15.00 Uhr im Rahmen einer Vernissage in der Alten Synagoge Hagenow eröffnet wird und bis zum 22. Oktober 2023 zu sehen ist. Rund zwei Dutzend liebevoll inszenierte Porträts von Ehrenamtlichen, die in alter und neuer Arbeitskleidung mit Ausstellungsstücken posieren, geben Einblicke ihre vielfältigen Tätigkeiten – Schlagworte wie „Rechenzentrum“, „Stilikone“ oder „Mähroboter“ verweisen mit einem Augenzwinkern auf die vielfältigen Tätigkeiten im Museumsalltag.

Entstanden ist die Ausstellung im Volkskundemuseum Schönberg unter Federführung von Olaf Both während der Corona-Pandemie. Gemeinsam mit dem Fotografen Heiko Preller entwickelte er ein Konzept, um der Öffentlichkeit einen Eindruck von der unabdingbaren Unterstützung durch die Ehrenamtlichen zu vermitteln. Gleichzeitig zeugen die Fotografien von der Begeisterung der Menschen für das kulturelle Erbe ihrer Region und die kulturhistorischen Exponate im Museum. 


Dauerausstellung im Museum für Alltagskultur der Griesen Gegend

Das imposante Ackerbürgerhaus von 1828 beherbergt das Museum für Alltagskultur der Griesen Gegend. Es vereint vollständig eingerichtete historische Wohnungen und Werkstätten mit modernen Ausstellungen. Nach einer aufwendigen Renovierung ist eine zeitgemäße Dauerausstellung entstanden, die sich mit vier Themenbereichen befasst.

Einen Überblick zur Stadt- und Regionalgeschichte bietet ein Rundgang im Erdgeschoss: Der erste Raum ist der Griesen Gegend, einer ehemaligen Heidelandschaft im Südwesten Mecklenburgs, gewidmet und geht der Frage nach, wie sich die natürlichen Gegebenheiten und die kulturellen Entwicklungen der Menschen gegenseitig beeinflussen. Anschließend geht es von der Steinzeit über die prachtvollen „Fürstengräber“ aus der Eisenzeit, die slawischen Besiedlung und die Christianisierung, die mittelalterlichen Stadtgründungen bis in die Zeit um 1800.

Das zünftige Handwerk ist ein weiteres zentrales Thema: In Hagenow darf die Werkstatt eines Schuhmachers aus dem frühen 20. Jahrhundert nicht fehlen, denn dieser Beruf war neben der Landwirtschaft über lange Zeit ein wichtiger Erwerbszweig der Stadtbevölkerung. Den größten Raum nimmt die umfangreiche Waldglas-Sammlung des Museums ein: Bräunlich, gelb, blau, weiß und in unzähligen Grüntönen leuchten mehr als 130 Glasgefäße in einer großen Vitrine. Über die Geschichte der Glashütten vom 16. bis ins 19. Jahrhundert, die in Mecklenburg aus Sand und Asche funkelndes Glas herstellten, gibt es hier viel zu erfahren. Hinzu kommen in absehbarer Zeit Ausstellungen zum Töpferhandwerk und zur Herstellung von Textilien.

Das Wohnen und Wirtschaften im 19. und frühen 20. Jahrhundert bilden einen weiteren Schwerpunkt. Die historische Gaststube ist vielen Besucherinnen und Besuchern noch in guter Erinnerung. Nach einer aufwändigen Restaurierung ist die Einrichtung des Schankraums aus dem Hotel „Stadt Hamburg“ in Wittenburg wieder zu sehen. Ergänzt wird die detailreiche Inszenierung durch Wissenswertes über die Bierbrauer, Branntweinbrenner und Gastwirte in Hagenow und des Umlandes. Im Haus des Ratsdieners Rick wird die alltägliche Wohnsituation einer Angestelltenfamilie in der Zeit zwischen 1920 und 1940 mit „guter Stube“ und „moderner Küche“ gezeigt.

Die vollständige Werkstatt der Landmaschinenschlosserei „Fischer & Havemann“ auf dem Museumshof und ein Raum zur Industrialisierung und zur Geschichte der Eisenbahn in und um Hagenow veranschaulichen die Technikgeschichte bis zur Mitte des 20. Jahrhunderts. Sinnbildlich für diese Zeit des Aufbruchs steht das größte Exponat des Museums: die Dampfmaschine von 1902 des Sägewerks Hildebrandt.

Unzählige Objekte, liebevolle Inszenierungen, umfangreiche Informationen und moderne Medienstationen vermitteln ein anschauliches Bild vom Leben und Arbeiten in der Vergangenheit. Ergänzt wird die Dauerausstellung durch zahlreiche museumspädagogische Angebote, Projekte und Veranstaltungen.

(Fotos: Thomas Kühn)


Museum für Alltagskultur der Griesen Gegend

Lange Straße 79, Hagenow

Öffnungszeiten
Di & Do: 9:00 - 12:00 Uhr und 14:00 - 17:00 Uhr
So: 14:00 - 17:00 Uhr


Dauerausstellung im Hanna-Meinungen-Haus

Das Hanna-Meinungen-Haus trägt den Namen des letzten, in Hagenow geborenen jüdischen Kindes. Das ehemalige Schul- und Gemeindehaus gehört zum Gebäude-Ensemble rund um die 1828 errichtete Synagoge der Stadt Hagenow in der Hagenstraße 48. Heute befindet sich hier eine Dauerausstellung zu den „Spuren jüdischen Lebens in Westmecklenburg und Hagenow“.

Diese reichen zurück ins 13. Jahrhundert. In zwei Ausstellungsräumen geht es um die Geschichte, das Leben und den Alltag der mecklenburgischen Juden, wobei die in Hagenow ansässigen Familien im Mittelpunkt stehen. Zu den eindrucksvollsten Exponaten zählen neben einem Grabstein von 1333 aus Parchim und Überresten von Grabsteinen des jüdischen Friedhofs in Hagenow die religiösen Schriften, Textilien und Kultgegenstände, die in einer Genisa abgelegt und bei Renovierungsarbeiten entdeckt worden sind. Die geschilderten Schicksale einzelner Personen und Familien vermitteln über mehrere Generationen ein anschauliches Bild jüdischer Lebenswege in einer Kleinstadt, die 1946 ihr Ende fanden.

Mit ausführlichen Texten, unzähligen Fotografien und Abbildungen sowie eindrucksvollen Exponaten dokumentiert die Dauerausstellung einen wichtigen Teil der Stadt- und Regionalgeschichte. Darüber hinaus lädt das Haus mit einem vielfältigen Programm aus Sonderausstellungen, museumspädagogischen Angeboten, Konzerten und Vorträgen zu regelmäßigen Besuchen ein.


Alte Synagoge

Hagenstraße 48, Hagenow

Öffnungszeiten
Di & Do: 9:00 - 12:00 Uhr und 14:00 - 17:00 Uhr
So: 14:00 - 17:00 Uhr